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Das Hobby Eisenbahn hat viele Facetten. In unregelmässigen Abständen werde ich hier kurze Texte und Bilder zu verschiedensten Bahn-Themen hochladen.
Ich wünsche viel Spass
Matthias Emmenegger
Als bisher vermutlich weltweit einziges privates Eisenbahnunternehmen bietet Italo S.p.A. in Italien seit 2012 Hochgeschwindigkeitsverkehr mit bis zu 300 km/h an. Die Züge verkehren in Konkurrenz zur staatlichen Trenitalia, was auch bei Trenitalia zu einem spürbar höheren Servicelevel geführt hat.
Die beiden bei Italo verwendeten Zugstypen in Milano Centrale.
Mit 300 km/h unterwegs in Richtung Napoli
Die Züge der Italo verkehren in ganz Italien im Fernverkehr. Sie erreichen grössere Ort wie Bozen, Torino, Venezia, Milano, Roma, Bari, Reggio Calabria. Mit täglich 118 Züge werden 56 Bahnhöfe in 50 Städten in Italien bedient. Weitere 25 Städte sind mit einem Bus-Zubringer erschlossen. Das Angebot der Italo wird jährlich von 17 Millionen Reisenden benutzt.
Ein AGV auf dem Weg von Milano nach Roma
Klassen
In den Italo Zügen gibt es grundsätzlich 3 Klassen: Smart, Prima und Club Executive. Dazu kommen noch je nach Zug verschiedene Servicelevel, bei welchen Bildschirme für Filme, Bier und Espressi, schnellerer Zugang zum Zug, Benutzung der Lounge im Bahnhof etc. inbegriffen sind. Die Klasse Smart entspricht in etwa der normalen 2. Klasse. Es ist eine 2+2 Bestuhlung. Die Klasse Prima mit einer 1+2 Bestuhlung kann mit der normalen 1. Klasse verglichen werden. Club Executive ist eine Art Salonklasse mit einer sehr grosszügigen Bestuhlung, vergleichbar mit der Business-Klasse verschiedener Langstreckenflüge. Das Serviceangebot steigt auch mit der Klasse.
Prima Wagenklasse
Italo fährt seine Züge mit zwei verschiedenen Zugtypen:
AGV
Die 25 AGV kamen 2011-2013 in Betrieb. Sie erreichen 300km/h, leisten 7,5MW und werden mit 10 Fahrmotoren angetrieben. Der Lieferant ist Alstom. Der 11-teilige Zug mit Jakobsdrehgestellen ist eine Weiterentwicklung der französischen TGV. Der Zug kann unter 3kV DC und 25kV AC verkehren und bietet 462 Reisenden einen Sitzplatz.
Ein AGV wartet in Napoli auf die Weiterfahrt
Italo EVO
Ab 2017 beschaffte Italo bei Alstom weitere 26 siebenteilige Züge. Es sind Weiterentwicklungen der Alstom Pendolini, allerdings ohne Neigeeinrichtung. Es sind keine Gliederzüge mehr, jeder Wagen hat zwei Drehgestelle. Sie fahren unter 3kV DC und 25kV AC, erreichen 250 km/h und bieten 472 Reisenden einen Sitzplatz.
Ein Italo EVO durchfährt den Bahnhof Milano Lambrate mit Ziel in Richtung Süden oder Osten.
Wartung der Züge
Die Italo-Züge werden alle durch den Hersteller Alstom gewartet. In Nola bei Napoli besitzt Italo ein eigenes Instandhaltungswerk. Weitere Arbeiten werden in Milano und Venezia ausgeführt.
Zwei AGV im ersten Betriebsjahr vereint in Napoli
Matthias Emmenegger