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Das Hobby Eisenbahn hat viele Facetten. In unregelmässigen Abständen werde ich hier kurze Texte und Bilder zu verschiedensten Bahn-Themen hochladen.


Ich wünsche viel Spass
Matthias Emmenegger

 

 

13.05.2024
018-Die Stansstad-Engelberg Bahn (StEB)

Vom 5. Oktober 1898 bis Ende 1964 fuhr die Stansstad-Engelberg Bahn. Danach übernahm ab dem 19. Dezember 1964 die LSE und ab 2005 die Zentralbahn den Betrieb.

Der Bahnhof in Stansstad war bei der Schiffstation, sodass die Umsteigewege für Reisende aus Luzern, welche mit dem Schiff nach Stansstad fahren mussten, kurz waren. Die Bahn fuhr seit der Eröffnung elektrisch mit Drehstrom 750 Volt und 32 Hertz. Der Betrieb mit Drehstrom bedingte eine komplizierte zweipolige Fahrleitung. Die Bahn verkehrte als Adhäsionsbahn mit einer 246 ‰ steilen Zahnstangenrampe zwischen Obermatt und Ghärst. Auf den Adhäsionsabschnitten verkehrten die leichten Triebwagen solo oder mit angehängten Wagen. Ab Grafenort war die Steigung 50 ‰ und es konnten keine Wagen mehr mitgenommen werden. Ab Obermatt schoben kleine elektrische Zahnradloks die Triebwagen über die Zahnstangenrampe nach Ghärst. Das Endziel Engelberg erreichten die Triebwagen danach wieder Solo.

In Stansstad existierten umfangreichere Gleisanlagen. Ein Umlad von einem Güterschiff direkt in die Schmalspurwagen war möglich. Gleich nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof befand sich links die Werkstatt- und Depotanlage. Zwischen Stansstad und Stans lag die Ausweiche Gerbi auf freiem Feld. Stans hatte bloss ein kleines Bahnhofgebäude, genannt «Knusperhuisli». Nicht grösser waren die beiden folgenden Aufnahmegebäude von Dallenwil und Wolfenschiessen. Mit Baujahr 1690 war Grafenort vermutlich der älteste Bahnhof überhaupt. Er war im Herrenhaus Grafenort des Klosters Engelberg untergebracht. Nach Grafenort folgten noch die dienstlich bedingten Stationen Obermatt und Ghärst. In Obermatt war ein Depot mit Werkstatt für die fünf Berglokomotiven. Engelberg hatte 4 Geleise, wovon 3 an einer Perronkante.

Insgesamt besass die StEB 15 Triebwagen, 5 Berglokomotiven, 2 Dampflokomotiven, 6 Personenwagen und 28 Güterwagen. Die Dampfloks G 3/3 14 und 15 waren vor allem für Güter und Dienstzüge im Einsatz. Sie wurden gebraucht von den städtischen Verkehrsbetrieben in Bern gekauft. Die Lok 15 steht heute in als Dampftram der Stadt Bern im Verkehrshaus der Schweiz.

Die folgenden Bilder stammen, wenn keine anderslautende Angabe vorhanden ist, vom Fotograf Alfred Aebi und wurden in den Jahren 1961-1964 aufgenommen.



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Der erste Eindruck von der StEB, wenn das Schiff in Stansstad anlegt.



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Fleissig werden Waren aller Art umgeladen. Dank der Ausbuchtung beim Triebwagen unterhalb des Fensters schlägt man sich die Finger nicht an beim Bedienen der Handbremse.



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Triebwagen 10, ursprünglich für Zusatzkurse Stansstad-Stans beschafft, macht sich auf den Weg in Richtung Stans-Engelberg. Aufnahme um 1945, Fotograf unbekannt



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Auch die StEB hatte schon einen eigenen Bahnbus im Einsatz, hier auf der Umfahrungsstrasse in Stansstad.



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Der Brünigbahn-Traktor Tm 591 war zum Zeitpunkt der Aufnahme erst mietweise bei der StEB im Einsatz. 1965 wechselte er dann den Besitzer definitiv. Hinter dem Traktor steht der Eigenbau Oberleitungs-Montagewagen.



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Im Bahnhof Stans herrscht reges Treiben. Der Triebwagen BCFZe 3/4 9 entstand durch mehrfaches Umbauen aus einem ehemaligen Sommertriebwagen.



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Der Bahnhof Dallenwil war nicht grösser als Stans, aber selbst dort durfte der Warenautomat nicht fehlen. Auch der Motorwagen BCFZe 3/4 8 änderte sein Aussehen nach mehrfachen Modernisierungen.



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Die ersten fünf Triebwagen besassen Abteile ohne inneren Durchgang. Am Schluss waren sie nur noch für Güter- und Dienstzüge im Einsatz. Die Nummern 2 und 3 bekamen dafür auf beiden Seiten je ein grosses Schiebetor.



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Der Zug ist in Wolfenschiessen abfahrbereit Richtung Stansstad. Die Fahrleitung war sehr niedrig aufgehängt und die Lyrabügel entsprechend kurz.



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Der Be 2/4 11 hat seinen Anhängewagen abgehängt und nimmt nun die 50 ‰ Steigung solo in Angriff.



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Die beiden Berglokomotiven HGe 2/2 4 und 5 warten in Obermatt auf die nächsten Einsätze.



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Die Berglokomotive HGe 2/2 3 schiebt den BCFZe 3/4 9 nach Engelberg.



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Kurz vor Engelberg begegnet und der Triebwagen 4 kurz nach der Betriebseröffnung. Das Bild ist eine alte Ansichtskarte.



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Im Bahnhof Engelberg herrscht Hochbetrieb. Nicht weniger als 5 Triebwagen stehen für Reisende bereit. Links im Bild steht der BCFZeh 2/4 103, der einzige Triebwagen mit Zahnradantrieb. Er konnte die Zahnstangenstrecke ohne Lokunterstützung befahren.


Matthias Emmenegger