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Das Hobby Eisenbahn hat viele Facetten. In unregelmässigen Abständen werde ich hier kurze Texte und Bilder zu verschiedensten Bahn-Themen hochladen.
Ich wünsche viel Spass
Matthias Emmenegger
«Gumminasen» sind Triebzüge, welche für den Fernverkehr der DSB in Dänemark entwickelt wurden. Mit der eingebauten Scharfenberg Kupplung können leicht mehrere Triebzüge zusammengekuppelt werden. Der Wagenübergang ist Dank des rundherum durchgehenden Gummiwulstes gesichert. Von diesem Gummiwulst stammt der Übername «Gumminase». Damit die Passagiere durch den Zug laufen können, werden die Führerstände weggeklappt.
Ein IC3 verlässt Aarhus in Richtung Kobenhavn
Zwei IC3 in Vielfachsteuerung fahren in Odense in Richtung Westen
Ein IC3 durchfährt Langa in Richtung Aalborg
Das neue, gefällige Farbschema der DSB hält Einzug
Die ursprüngliche Version ist ein dreiteiliger Diesel-Triebzug (IC3) auf vier Drehgestellen. Die mittleren Drehgestelle sind als Jakobsdrehgestell ausgeführt. Angetrieben werden die Züge mit insgesamt vier Dieselmotoren, je zwei für den Antrieb und für die Komfortausrüstung. Die Züge erreichen 180 km/h. Die Innenausstattung ist sehr bequem und die Fahreigenschaften stellen viele neuere Fahrzeuge in den Schatten. In der ersten Klasse stehen Kaffee, Mineralwasser und Snacks gratis bereit. Zurzeit hat die DSB 96 dieser Züge im Einsatz. 17 Züge haben die deutsche PZB eingebaut und könn(t)en bis Hamburg fahren.
Anfahren und kuppeln
Die Führerstände werden während der Fahrt durch den Zugbegleiter weggeklappt und eingepackt
Der Führerstand ist trotzdem aufgeräumt und bedienerfreundlich
Das geräumige 1. Klasse Abteil
20 gleiche Triebzüge erhielten schwedische Bahnen. Sie waren dort vor allem auf den Strecken Kalmar-Linköping und Västervik-Linköping im Einsatz. Die Iraeli kauften 1992 ebenfalls 10 dieser Züge Züge und ergänzten später den Fuhrpark mit gebrauchten schwedischen Einheiten.
Ein schwedischer IC 3 in Hultsfred
Die Weiterentwicklung für die DSB ist ein vom Prinzip her gleicher, vierteiliger Triebzug mit elektrischem Antrieb. Diese 44 Züge können problemlos mit den Dieseltriebzügen in Vielfachsteuerung verkehren. Die Züge sind 180 km/h schnell und fahren unter 25kV/50Hz. Intern werden sie bei der DSB als IR4 bezeichnet.
Zwei IR4 in Vielfachsteuerung kommen in Odense an
Für dänische Privatbahnen entwickelte die Industrie eine Kurzvariante mit nur zwei Wagenkasten auf drei Drehgestellen. Diese Triebzüge haben niederflurige Einstiege in einem der beiden Wagenkasten und eine dem Nahverkehr entsprechende, vereinfachte Innenausstattung. Die Züge sind mit jenen der DSB kuppelbar, aber nicht vielfachsteuerbar und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. 13 Züge sind im Einsatz.
Eine Privatbahn-Gumminase steht in Tollose und wartet auf den nächsten Einsatz
Weitere Fahrzeuge mit «Gumminasen» sind die Öresundzüge, welche Kobenhavn über die Öresundbrücke mit verschiedenen schwedischen Städten wie Kalmar oder Göteborg verbinden. Die Züge bestehen aus drei einzelnen vierachsigen Wagen. Der mittlere Wagen hat Niederflureinstiege und grosse Stauflächen. Die Züge fahren 180 km/h schnell und es sind 111 Kompositionen im Einsatz. Diese Züge sind nicht mit den vorher beschriebenen DSB Zügen kuppelbar und fahren unter 15kV/16.7Hz und 25kV/50Hz.
Ein Öresundzug aus Kobenhavn ist in Kalmar angekommen
Der Mittelwagen mit dem Niederflurabteil
In Belgien fahren ebenfalls 120 Triebzüge mit Gumminasen im inländischen IC-Verkehr. Es handelt sich um dreiteilige Triebzüge bestehend aus einem Wagen erster und zwei Wagen zweiter Klasse. Die Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. 70 Züge fahren nur unter 3kV/DC, die restlichen 50 auch unter 25kV/50Hz.
Ein Konvoi mit belgischen Gumminasen in Gent
Matthias Emmenegger